2016 Die Reko beginnt.

Im Jahr 2016 begannen wir mit der Restaurierung der WEHLEN-BASTEI. Nachdem das Dampfboot in den letzten Jahren stillstand und die Vorbesitzer sich nicht ausreichend um seine Pflege gekümmert hatten, machten wir uns zunächst einen Überblick über den Zustand des Schiffs.

Leider stellten wir fest, dass der Anblick unter den Bodenplatten im Maschinenhaus wenig erfreulich war. Öl, Kohle, Asche und Wasser hatten sich zu einer unschönen Mischung entwickelt. Also krempelten wir die Ärmel hoch und schalteten die Pumpe ein, um das Problem anzugehen. Danach konnten wir weitersehen.

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Da die WEHLEN-BASTEI über einen längeren Zeitraum den Witterungseinflüssen nahezu schutzlos ausgesetzt war, hatte sich im Rumpf viel Regenwasser angesammelt. Wie wir alle wissen, führt die Kombination aus Wasser, Luft und Metall zu Rost.

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Ein größeres Problem befand sich leider in der achterlichen Kajüte. Im Zuge früherer Umbaumaßnahmen hatten kluge Ingenieure einen Fäkalientank eingebaut. Allerdings wurde dabei die schlechteste Option gewählt. Mit einigen Edelstahlplatten wurden einfach zwei Querspanten abgedichtet und der Schiffsrumpf als Boden genutzt. Es gab nicht einmal eine Revisionsklappe. Das führte dazu, dass sich dort bereits Rostfraß entwickelt hatte. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das Boot einen erheblichen Wassereinbruch erlitten hätte. Im schlimmsten Fall hätte dies zu Schäden am Rumpf und den Spanten geführt und das Ende des Dampfboots bedeutet.

 
  
Also Rost, Wasser und Öl raus, fachgerecht Entsorgen und eine gute Schicht "Rostschutz und Haftgrund" rein.
 
 
 
 
*  Alles raus und Farbe rein  *
 
 
 
 
 
 
 
 
Um an an den Dampfkessel und der Maschine zu arbeiten muss das Dach und die Kesslhaube ab.

 
Weiter gehts zum Dampfkessel
 
 

Nach sorgfältiger Überlegung darüber, wie die Dampferzeugung für die "WEHLEN-BASTEI" (von uns liebevoll "Basti" genannt) zukünftig gestaltet werden soll, haben wir beschlossen, dass Basti nicht länger mit Kohle, sondern mit Öl befeuert wird.

Der Hauptgrund für den Wechsel zur Ölfeuerung sind die Umweltauflagen und die Betriebskosten des Dampfboots. Wir verfügen nicht über ausreichend Platz für eine ordentliche Lagerung von Kohle, und die Entsorgung der Asche wäre ebenfalls äußerst kompliziert.

Daher haben wir beschlossen, den Kessel vorerst auszubauen und auf Ölfeuerung umzurüsten.

 
 Der Neue Kessel ist da.

 

 

 

erste Testfahrt

Nach langem Bauen und Arbeiten am Dampfboot „Wehlen-Bastei“ ist es nun endlich soweit: Der Dampfkessel erfüllt seinen Zweck und erzeugt Dampf. Die Elektrik wurde auf den neuesten Stand gebracht und die gut gewartete Dampfmaschine wartet gespannt auf einen heißen Hauch aus dem Kessel. Obwohl am Dampfboot "Wehlen-Bastei" noch einiges zu erledigen ist, haben wir beschlossen, eine oder zwei Testfahrten zu unternehmen.

Also feuern wir den Kessel an und bringen die Dampfmaschine auf Betriebstemperatur. Wir geben der Maschine noch einmal einen großzügigen Schuss Öl und sind bereit für die erste Ausfahrt.

Los geht's! Wir schreiben Mitte 2023 und das Dampfboot "Wehlen-Bastei" bewegt sich wieder in vertrauten Gewässern, wie eh und je. Einfach wunderbar!

Ruhig und gelassen zieht "Basti" seine Spur durch das Wasser und meldet sich mit einem lauten Pfeifen wieder auf der Elbe zurück.

Eine tolle Testfahrt ohne Probleme. Wir erreichen unseren Heimathafen sicher und möchten allen Helfern, die an diesem Projekt beteiligt waren, einen großen Dank aussprechen. Ohne ihre unermüdliche Arbeit wäre diese Testfahrt nicht möglich gewesen.

 

 Auf in die Werft


Es ist Mitte April 2024, die Tage sind kurz und es ist noch recht kalt. Um der Kälte zu begegnen und sicher zur Werft in Děčín zu kommen, feuern wir den Kessel ordentlich an und starten unsere rund 110 Kilometer lange Fahrt nach Děčín in Tschechien.

Am ersten Tag unserer Reise erreichen wir das Terrassenufer in Dresden. Es ist die erste längere Fahrt für uns und "Basti", etwa 25 km. Unsere Gefühle sind zwiegespalten. Sind wir gut vorbereitet und haben wir alles dabei, was wir in der Werft brauchen?

Glücklicherweise waren unsere Bedenken umsonst. Wir kommen problemlos in Dresden an und machen zwischen den imposanten Dampfschiffen der Weißen Flotte am Terrassenufer fest. Es bietet einen wunderbaren Anblick.

Danke an die "Weiße Flotte" das wir ihren Anleger für die Übernachtung benutzen durften.

 

Für den zweiten Tag ist unsere Übernachtung am Steg der Bootsfreunde in Postelwitz geplant. Alos Dampfventiel auf und Leinen los.

Trotz zeitweiligem Schneefall und nur 3° Celsius, gestaltete sich die Fahrt durch das malerische Elbsandsteingebirge wunderschön und ohne Probleme. 

  

Ein herzlicher Dank geht an die Bootsfreunde in Postelwitz.

 

Am dritten Tag wird unsere Reise uns zur Werft in Děčín führen. Wir sind zuversichtlich, dass "Basti" uns auch auf den letzten 25 Kilometern sicher ans Ziel bringen wird. Ein Höhepunkt der Fahrt ist das Vorbeifahren an der Nepomuk-Statue bei Děčín.

Er ist der Schutzpatron der Binnenschiffer, und wie üblich werden wir ihm unseren Tribut in Form einer Münzspende und eines lauten, langen Pfiffs zollen, wenn wir an ihm vorbeikommen.

   

 

Ankunft erfolgreich. "Basti" und unser Team sind sicher in der Werft in Decin eingetroffen, und wir können jetzt mit den Vorbereitungen für das Ausslippen starten.

 

Ich möchte hier einen besonderen Dank an die Besatzung des "Rückenschwimmers" aussprechen. Zu wissen, dass das Begleitboot ständig in unserer Nähe war, gab uns allen ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit. Danke.

 

 

Weiter mit den Weftarbeiten


Das Festmachen am Slipwagen in der Werft in Děčín gestaltete sich zunächst als etwas kompliziert, da diese Wagen eigentlich für wesentlich größere Schiffe konzipiert sind. Doch nach einigen Anläufen und einem kurzen "Mann über Bord"-Manöver bei einer Wassertemperatur von 5 Grad Celsius konnte Basti sicher an Land gebracht werden.

Zuerst musste der ganze Schmutz, der sich über die Jahre am Rumpf angesammelt hatte, entfernt werden. Diese Aufgabe wurde von den fleißigen und stets hilfsbereiten Mitarbeitern der Werft übernommen.

 

Wir waren positiv überrascht, dass das Unterwasserschiff nach so vielen Jahren im Wasser noch recht gut aussah.

Nach einer gründlichen Inspektion wurde ein Plan erstellt, was alles zu tun ist, und dann begannen die Reparaturen und Ausbesserungen. Unter anderem wurde die Schiffsschraube überholt und die Rumpfdurchlässe neu verschweißt. Danach wurde ein neuer Unterwasseranstrich aufgetragen, um das Boot für die nächsten Jahre bis zur nächsten Inspektion gut zu schützen.

  

Die gesamten Arbeiten erstreckten sich über eine ganze Woche, sodass wir, wie geplant, pünktlich zum 1. Mai unseren Basti mit neuem Unterwasserschiff zur alljährlichen Dampferparade in Dresden präsentieren konnten.

  

Nach einem erfolgreichen Besuch der Werft kehrten wir nach Dresden zurück und setzten unsere Reise nach einem Zwischenstopp in Pillnitz bei der Dampferparade fort, bis wir den Heimathafen des Dampfboots "Wehlen-Bastei" in Meißen erreichten.

Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten, insbesondere an die Mannschaft, die die ganze Woche in Děčín verbracht und fleißig am Dampfboot gearbeitet hat.

DANKE!

 

 

"Nach der Fahrt ist vor der Fahrt", dazwischen liegt die "Arbeitszeit". Dank vieler fleißiger Hände werden wir sicherlich noch viele Stunden investieren, um den Erhalt und den Aufbau des Dampfboots "Wehlen-Bastei" voranzutreiben.
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